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Buchempfehlungen


Frischerwind! stellt hier Bücher vor, die unter "frischwindigen Gesichtspunkten" neue Ansätze und Ideen aufzeigen. Die durch interessante und kritische Sichtweisen vorhandene Strukturen und Gewohnheiten hinterfragen und zum Nachdenken anregen. Sie können durch den Link zu Amazon diese Bücher dort direkt bestellen.

Wenn Sie Bücher vorschlagen oder rezensieren möchten, erbitten wir Ihren Büchertipp an
info@frischerwind-online.de.


"Die Reformlüge" (von Albrecht Müller)
 
"Realistisches Projektdesign Projektarbeit in einer" (von Johannes Gärtner)
 
"Arbeitgeber-Handbuch Betriebsrat" (von VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG)
 
"Eine ehrenwerte Gesellschaft. Die BG Berlin" (von Mathwew D. Rose)
 
"Die Entscheidung liegt bei Dir" (von Reinhard K. Sprenger)
 
"Bleiben oder Gehen" (von Winfried Berner)
 
"Der Narr und das Management" (von Fritz Maywald)
 























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"Die Reformlüge" publiziert am 07.12.2005

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Das Land taumelt von einer Reform zur nächsten, doch die erhoffte Wirkung bleibt aus. Die Zahl der Arbeitslosen steigt und steigt. Albrecht Müller deckt auf: Es sind die falschen Maßnahmen, mit denen das Land traktiert wird. Fundiert und faktenreich entlarvt er die gängigen Klischees über den Zustand unseres Landes als eiskalte Lügen. Den Nutzen haben einige wenige, die Zeche zahlen wir alle. Mit einer anderen Politik wäre die Krise rasch beendet: Anstatt den Staat kaputtzusparen und unsere sozialen Errungenschaften preiszugeben, müssen wir auf Investitionen setzen und das Vertrauen in die eigene Wirtschaftskraft stärken.  Alles redet von Reformstau, von Sparmaßnahmen, vom großen Umbau des Sozialsystems. Die große Koalition in Berlin steht in den Startlöchern, um Rentenerhöhungen zu streichen, die Mehrwertsteuer zu erhöhen und staatliche Lasten auf private Schultern umzuschichten. In dieser Zeit tut es gut, das Buch von Albrecht Müller zu lesen. Als Volksökonom (und einst enger Mitarbeiter der Kanzler Brandt und Schmidt) macht er deutlich, dass die öffentliche Debatte nicht vom wirtschaftlichen Sachverstand gesteuert wird, sondern von Interessenvertretern des Kapitals (Unternehmen, Versicherungen), von fachfremden Nachplapperern (Journalisten, Politikern) und von Wirtschaftsautoren, die alles durch die negative Brille sehen (wollen).

Der Kern des Buches ist ein einfacher, dennoch aber erfrischender Gedanke: Der Staat kann seine Schuldenlast nur dann abtragen, wenn der Motor der Binnennachfrage wieder anspringt und die Steuereinnahmen steigen. Wir brauchen also mehr Arbeitsplätze, mehr Produktivität und vor allem mehr Menschen, die Geld ausgeben wollen und können. Aber wie soll das gehen in Zeiten, da an allen Ecken und Enden gekürzt wird, da Arbeitsplätze auf der Kippe stehen und die Menschen verunsichert sind? Beim Sparen beißt sich, volkswirtschaftlich betrachtet, die Katze in den Schwanz. So wurde der Wirtschaftsboom nach der Wiedervereinigung abgewürgt. So hat Hans Eichel durch seine Sparpolitik den Bundeshaushalt nicht etwa saniert, sondern ruiniert.

Albrecht Müller empfiehlt: Statt die Mängel unseres Standortes zu beklagen, sollten wir seine Vorzüge loben. Statt weiter Ausgaben zu kürzen, sollte der Staat zusätzliches Geld ausgeben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Statt die kleinen Steuerzahler zu schröpfen, sollten Staat und Unternehmen dafür sorgen, dass sie zusätzliches Geld zum Konsum zur Verfügung haben. Für jeden Euro, der zusätzlich ausgegeben wird, kämen vielleicht zwei oder drei zurück. Diese Rezepte, meist auf J. Keynes bezogen, haben schon in den 70er Jahren funktioniert. Heute könnten sie genauso greifen, sagt Müller.

Ein Buch, das für jeden unverzichtbar ist, der in der Reformdebatte ein gewichtiges Wörtchen mitreden und manches gängige Vorurteil entlarven will.
 
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"Realistisches Projektdesign Projektarbeit in einer" publiziert am 30.11.2005

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Johannes Gärtner:
Realistisches Projektdesign - Projektarbeit in einer wenig berechenbaren Welt
 Ein anregendes Buch über Projektmanagement, das auch für Beschäftigte und Betriebsräte lesenswert ist und kurzweilige Lektüre verspricht.
Johannes Gärtner, bekannt als Gründer der Wiener Arbeitszeitberatung XIMES (www.ximes.com) und Erfinder der Schichtplanungswerkzeuge SPA und OPA beschreibt in diesem Buch seine ganz persönlichen langjährigen Erfahrungen aus unzähligen Projekten. Er verallgemeinert die Erfahrungen und stellt sie den bekannten wissenschaftlichen Theorien und Werkzeugen zum optimalen Projektmanagement gegenüber. Damit ist dieses Buch ein Affront gegen alles, was bisher zum Thema geschrieben worden ist. Und das ist gut so!
Hier traut sich ein Wissenschaftler mit umfangreicher Praxiserfahrung das zu schreiben, was die meisten denken und erfahren, jedoch immer als eigenes Unvermögen betrachtet haben. Egal, welche Projektmanagement-Methode man anwendet - es gibt laufend Unstimmigkeiten, Fehler, Zeitverzögerungen, Kommunikationsprobleme, Katastrophen, etc. Dr. Gärtner hingegen konstatiert in einem keineswegs wissenschaftlichen Stil, jedoch auf seinen tiefgreifenden wissenschaftlichen und theoretischen Kenntnissen aufbauend, dass diese Erfahrungen eine Realität darstellen, gegen die man nicht ankämpfen sollte. Sein Ansatz ist es, diese Realitäten in das Projektmanagement aktiv und bewusst einzubeziehen. In seinem Buch beschreibt er, wie das gehen und welche Werkzeuge und Methoden man dazu verwenden könnte. Er erfindet dazu nichts Neues, sondern setzt auf bewährte und bekannte Tools, z. B. die Moderationstechnik. Ihm ist es wichtiger, eine neue „Denke“, wie er es benennt, zu etablieren. Wer das Buch gelesen hat und seine eigenen Projekterfahrungen in diesem Sinne reflektiert hat („Genau so ist es ...“), der geht zukünftig selbstbewusster und weniger krampfhaft an neue Projekte heran. Das gilt vor allem für Projektleiter sowie externe Berater und Moderatoren, aber auch für Auftraggeber und Projektmitarbeiter ist das Buch lesenswert.
Die freundliche österreichische Lebens- und Sprechweise von Johannes Gärtner wird vor allem im Einleitungskapitel deutlich: „Viele Projektmanagementbücher sehen die geordnete, gut durchschaubare Welt als das Normale an und das sich verändernde Kuddelmuddel durch Personen und Überraschungen als Störung. In der Perspektive dieses Buches ist es umgekehrt. Das wenig berechenbare ist das Normale.“ Das Buch greift alltägliche, im Projektkontext zentrale Begriffe („Auftrag“, „Problem“, „Fehler“) auf und hinterfragt sie: „In der Denke dieses Buches gibt es nicht das Problem’, sondern es gibt immer nur Personen, die zu bestimmten Zeitpunkten denken/sagen/behaupten, dass etwas ‚ein Problem’ sei.“ Die „neue Denke“ wird an den drei zentralen Projektbegriffen „Auftrag“, „Rollen“ und „Vorgehen“ entwickelt, welches auch die Überschriften der drei zentralen Kapitel des Buches sind. Theorieinputs ergänzen die Beispiele aus der und für die Praxis, beides untermauert die „neue Denke“. Viele Tipps für die praktische Umsetzung werden eingestreut, sollen jedoch nie als „Muss“, sondern immer als Anregung „Man könnte ...“ verstanden werden. In demselben Sinne werden im letzten Kapitel Werkzeuge für die Projektarbeit vorgestellt, die sich bewährt haben; nichts Neues, kein „Verkaufshit“, sondern wenige sorgfältig ausgewählte Tools für eine Umsetzung der neuen Denke im Projektmanagement.
Betriebsräte und Beschäftigte, die mit Organisations-, Arbeitszeit- oder EDV-Projekten konfrontiert oder in solche eingebunden sind, sollten ebenfalls dieses Buch unbedingt lesen und die Inhalte mit ihren Erfahrungen vergleichen. Wer Johannes Gärtner kennt, kann zu Recht erwarten, dass die Arbeitnehmer-Sichtweise in diesem Buch eine wesentliche Rolle spielt. Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen sollen eine gewichtige, aber klar definierte Rolle in Projekten einnehmen. Ihre Perspektive zu den mit dem jeweiligen Projekt zu bearbeitenden Problemen ist sehr wichtig. Nur wird man auch dazu keine Allheilmittel und Checklisten finden, sondern in der Perspektive dieses Buches „nur“ Anregungen zum kritischen Reflektieren der aktuellen Haltung zu Projekten bekommen, die eine Grundlage für eine veränderte Denke sein sollen.
 
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"Arbeitgeber-Handbuch Betriebsrat" publiziert am 01.02.2004

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
So arbeitet Ihr Betriebsrat für und nicht gegen Sie!

Ihr Betriebsrat kann Ihnen heute bei nahezu allen wichtigen unternehmerischen Entscheidungen reinreden. Ganz gleich, ob es sich um die Einführung einer Telefonanlage, um die Modernisierung Ihrer EDV oder um eine feste Urlaubsregelung handelt - Ihr Betriebsrat hat sein Mitspracherecht.

Im neuen "Arbeitgeberhandbuch Betriebsrat" finden Sie jetzt wohl erstmalig in Deutschland hochwirksame Strategien zusammengestellt, mit denen Sie Ihren Betriebsrat gezielt zu einer harmonischen Zusammenarbeit bewegen. Sie vermeiden so unnötige, energiezehrende Konflikte und gewinnen eine völlig neue Entscheidungsfreiheit in allen unternehmerischen Belangen.

Hierfür erhalten Sie einen ganzen Katalog effizienter Maßnahmen für die schnellstmögliche Vorbereitung Ihrer Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Außerdem enthält das "Arbeitsgeberhandbuch Betriebsrat" Checklisten, Muster-Betriebsvereinbarungen sowie eine Rechtsprechungsübersicht über die wichtigsten Grundsatzurteile zum kollektiven Arbeitsrecht, speziell aufbereitet und kommentiert für Arbeitgeber.



 Das sollte jeder BR über die Informationsausrichtung der "Gegenseite" kennen: 1 Ordner, 524 Seiten, automatische Aktualisierung ohne Abnahmeverpflichtung 5 x pro Jahr, jederzeitige Kündigung möglich. Mit Internet-Datenbank. 4 Wochen Ansichtszeit, Grundwerkspreis 49,80 EUR, zzgl. 2,45 EUR Versandkosten.
ISSN: 1615-729X
 
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"Eine ehrenwerte Gesellschaft. Die BG Berlin" publiziert am 15.04.2003

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Rezension der Berliner Morgenpost vom 15. 04. 2003 von Norbert Schwaldt

Sumpf-Blüten aus Berlin


Das Buch zur größten Bankpleite in Nachkriegsdeutschland war längst fällig. Kein Kreditinstitut hatte bislang solche Verluste eingefahren wie die Bankgesellschaft Berlin und nirgendwo war der Einfluss der Politik so verhängnisvoll. Vor allem im Immobiliengeschäft entstanden Milliarden-Verluste, für die noch auf Jahrzehnte das Land und damit der Steuerzahler gerade stehen.

Diesen Sündenfall der Marktwirtschaft hat nun der amerikanische Journalist Mathew D. Rose zusammen mit Olaf Jahn aufgearbeitet. Sein Buch "Eine ehrenwerte Gesellschaft. Die Bankgesellschaft Berlin" ist eine illustre Materialsammlung, voller Pikanterien über die "Kuscheleien" von Bauunternehmern und Landespolitikern. Aus Aufsichtsratsprotokollen, Wirtschaftsprüfer-Gutachten und Konzerntestaten entwirft Rose ein Sittenbild, das nur unter der Dunstglocke Berlins gedeihen konnte.

Dazu gehören die Parteispende eines Kreditnehmers an den CDU-Banker Klaus Landowsky oder die öffentliche Fürsorge für einzelne Bauunternehmer. Im Mittelpunkt steht aber die Hochstapelei einer Konzernführung, die ihre Erträge aus dem Börsenspiel holte, den Immobilienmarkt austricksen wollte und schließlich an Einfallsreichtum bei der Bilanzgestaltung nicht zu überbieten war.

Die Berliner Zeitungen hatten die Skandale zwar Schritt für Schritt ins Rampenlicht gezerrt, doch bislang fehlte ein aktuelles Nachschlagewerk zum Finanz- und Immobiliensumpf der Hauptstadt. Rose hat jedoch die Brücken nicht gefunden, um unbeschadet über die Niederungen der Berliner Finanzszene zu kommen. Er versinkt mit seinen Urteilen selbst in den Irrungen und Wirrungen der Affären und Skandale. Der Chronist folgt nämlich ideologische Klischees, ist auf Gesellschaftskritik aus und reißerische Geschichten. Die Fehleinschätzungen über den Aufschwung Ost, die tiefe Bankenkrise in Deutschland und die Börsenflaute spielen in Roses Drama nur eine Nebenrolle.

Die langen Finanzierungszeiten für Immobilien bringen Banken und Bauunternehmen immer in eine besondere Abhängigkeit, die für Rose aber Ausgangpunkt verschiedener Verschwörungstheorien ist. Ein erklärender Dialog mit dem früheren Konzernchef Wolfgang Rupf fehlt ebenso wie ein Gespräch mit dem Hypotheken-Banker Landowsky oder dem Immobilienfondsexperten Manfred Schoeps. Leider bietet das Buch auch keine Zeittafel, keine Konzernübersicht oder ein Personenregister. Damit ist es eine Sache für Insider, die zudem nur wenig Neuigkeiten erfahren.

Zur Ignoranz kommt die Arroganz. "Ich glaube nicht, dass ein Deutscher den notwendigen Abstand zur Aufklärung der vielen Mißstände haben kann", schreibt Rose gleich zu Anfang. Und einige Kapitel später: "Sogar Berlins Staatsanwaltschaft hat den Bericht der Fides-Treuhand verstanden."

Der Buchschreiber schlägt eben wild um sich, baut Feindbilder auf und schießt sogar über das Ziel hinaus, wenn aus konkurrierenden Wirtschaftsprüfer-Gutachten ein deutscher Fall von Enronitis konstruiert wird. Es gibt auch totale Fehleinschätzungen, etwa bei der Privatisierung der Berliner Messe, wenn Rose einfach fremde Meinung transportiert, oder bei der Finanzierung der Schneider-Objekte allein durch die Bankgesellschaft.

Investigative Journalisten gibt es sicher zu wenig in Deutschland. Dass sie nicht gern gesehen werden, liegt in der Natur der Sache. Doch wenn die Stories der vermeintlichen "Edelfedern" aus zweiter Hand kommen, Originalton fehlt und der Sachverstand im Material ertrinkt, ist der große Arbeitsaufwand umsonst. Rose hat den Bankgesellschaftsskandal nicht erklärt, sondern über 200 Seiten einen wirren Kommentar geschrieben.

Mathew D. Rose, Eine ehrenwerte Gesellschaft. Die Bankgesellschaft Berlin Transit-Verlag, 232 Seiten, 16,60 Euro
 Rezension eines Amazon-Lesers: Es soll ja Leute geben, die Politiker generell für Strolche halten und mit so einem Vorurteil ganz bequem durchs Leben kommen. So einfach macht es sich Mathew D.Rose hier aber nicht, im Gegenteil: Über Jahre wühlt er in den schmutzigen Details zum Berliner Bankenskandal, und das Ergebnis zumindest für die beteiligten Lokalgrößen ist: Überraschung! es sind offensichtlich tatsächlich Strolche. Warum also das Buch lesen? Weil es einem das Staunen lehren kann, wie ungeniert, um nicht zu sagen dummdreist, die Selbstbedienung in diesem Fall betrieben wurde, weil man allerlei Erhellendes über Selbstüberschätzung und Größenwahn lernen kann, weil man wieder mal sehen kann, dass im demokratischen Gemeinwesen ein paar passende Bekannte allemal wichtiger sind als ein paar wie auch immer geartete Überzeugungen und nicht zuletzt, weil man mit Respekt feststellen kann, was alles ein (mehr oder weniger) Einzelner trotz allen Vertuschens von diesen Machenschaften herauskriegen kann.
Herr Rose versucht in diesem Buch gar nicht, unparteiisch zu tun (das stellt er auch auf den ersten Seiten gleich klar), sondern setzt dagegen die angelsächsische "Mischung aus Journalismus, Chronik und subjektiver Wahrnehmung". Das ist sein gutes Recht, und es liest sich über weite Teile sehr spannend, aber manchmal geht er für meinen Geschmack in dem Bemühen um eine gute Pointe ein bisschen weit. Ein Beispiel: "Die Bankgesellschaft braucht in dieser Situation ... einen kompetenten ...Vorstandsvorsitzenden.... der den Brand der Raffgier löschen kann. Statt dessen kommt der Chef eines Baumarktes." Das liest sich fluffig weg, und man kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, aber wahrscheinlich ist einer, der nach der Bankerlehre von 1972 -94 Banker, von 94 bis 98 Hornbach-Chef war, eher Banker als ein Schraubenhändler. Da kratzt sich der Leser am Ohr und fragt sich: warum macht der Autor so was? Angesichts der vielen wirklich stichhaltigen Vorwürfe auch gegen den genannten Herren hat er das doch gar nicht nötig... Oder der Vorwurf, die Bank hätte 1998 mit Investmentbanking rumgemacht, und deshalb später irrsinnige Wertberichtigungen vornehmen müssen. Klingt gut, betrifft aber nahezu alle Banken (und die Kleinanleger auch), denn damals war nach meiner Erinnerung tatsächlich die Auffassung allgemein, dass an der Börse das Geld von selber wächst. Drei böse Jahre später sind natürlich alle schlauer, nur hier meine ich, "wer damals nicht selber gierig war, der schmeisse den ersten Stein". Aber sei's drum.
Denn dann kommt das Kapitel zur strafrechtlichen (Nicht-)Aufarbeitung. Für mich ist das der beste Teil des Buches. Über 50 Seiten zieht sich das Drama hin, und mit ungläubigem Staunen erlebt man mit, wie jede Möglichkeit der Schadensbegrenzung oder gar der Inanspruchnahme der Verursacher systematisch hintertrieben wird, wie statt dessen noch das längst nicht mehr vorhandene Geld diversen Beratungsunternehmen in den Rachen geschoben wird, bis der ganze Chor fettgemästet röchelt: "Das Geld ist weg, da kann man halt nichts machen." Und da beschleicht den Leser die kalte Wut, und er möchte aufstehen, das Buch nehmen (praktischerweise ein hardcover ;-)) und es den Senatsheinis immer dann um die Ohren hauen, wenn die mal wieder rumtönen, dass Berlin ja dieses oder jenes sich nicht leisten könne... Fazit: für alle denkenden Berliner über 12 Jahre Pflichtlektüre, aber auch für Nichtberliner: empfehlenswert.
 
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"Die Entscheidung liegt bei Dir" publiziert am 13.10.2002

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Dr. Reinhard K. Sprenger wagte vor Jahren den Ausstieg aus der sicheren Lehrerexistenz, um die Unternehmen mit seinen Ideen zur Selbstverantwortung aufzurütteln. Er ist heute einer der gefragtesten Berater für Personalentwicklung und Managementtraining sowie Lehrbeauftragter an den Universitäten in Berlin, Bochum, Essen und Köln.

In diesem Buch deckt er die meist selbst verschuldeten Unmündigkeiten auf, die unser ganzes Leben durchziehen. Er macht deutlich, was uns daran hindert, den Traum von einem besseren Leben zu realisieren, und wie wir diese Hindernisse überwinden können.

"Ich will, dass Sie Türen sehen und nicht die Mauern. Es geht mir in diesem Buch um das Bewusstsein, mit dem Sie Ihr Leben leben. Es geht mir um Klarheit, Konsequenz und das Gefühl, mit dem eigenen Lebenszug am richtigen Bahnhof zu stehen. Ich will zeigen, wie Sie eine aktive Rolle übernehmen. Wie Sie durch aktives Tun der alltäglichen Unzufriedenheit entkommen können und wieder die Kontrolle über Ihr Leben gewinnen. Dieses Buch will Sie wieder ans Ruder bringen - dort, wo Sie hingehören. Meine Hauptthese ist:

Glück ist keine Glückssache. Glück, was auch immer Sie persönlich darunter verstehen, ist nicht etwas, das Ihnen "zustößt". Glück ist das Ergebnis von selbstverantwortlichem, entschiedenem Handeln."

Reinhard Sprenger
 Glauben Sie daran, dass Menschen Schwierigkeiten aus eigener Kraft überwinden können? Sind Sie fasziniert von Menschen, die offenkundig ihren eigenen Weg gehen? Interessieren Sie sich für menschliches Entscheidungsverhalten und Selbstmotivation versus Fremdmanipulation? Dann ist das Buch für Sie empfehlenswert.

Das Buch gibt es schon einige Zeit. Für mich ist es ein Klassiker. Ich nehme es immer mal wieder zur Hand und lese nochmals nach. Nicht, dass wir es nicht alle irgendwie selbst wissen was Sprenger dort schreibt; es ist einfach gut, es komprimiert zu lesen. Das Buch spricht an, weil es gerade auf alltägliche Situationen eingeht. Mich hat es total motiviert und für sich eingenommen. Es ist anschaulich und sicher nicht für Menschen geschrieben, die gerne andere oder "die Umstände" für Misserfolge verantwortlich machen.

Sprengers Credo lautet: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Damit überträgt er die bereits in seinem Buch "Prinzip Selbstverantwortung" rein für Führungskräfte der Wirtschaft entwickelten Thesen auf das Alltagsleben, ohne sie einfach nur zu wiederholen.

Sprenger regt an, Wünsche ernst zu nehmen, Spielräume für sich zu nutzen und den Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen. Anstatt uns als ohnmächtige Opfer von Sachzwängen zu fühlen, gilt es, durch aktives Handeln das eigene Leben zu steuern und in unserem Sinne zu verändern.

Was würden Sie am liebsten tun? ......
Geht doch nicht, sagen Sie?
Gibt es nicht, sagt Sprenger. Denn jeder von uns kann das scheinbar Unmögliche möglich machen, Sie müssen es nur wirklich wollen und tun. Und es sind die Folgen, auf die sie sich im Augenblick nicht einlassen wollen, denn Ihnen ist der "Preis" für dieses Tun im Augenblick zu hoch. In jede Lage, in der wir uns befinden, sind wir selbstbestimmt geraten. Auch wenn es oft unangenehm ist, sich dies zu vergegenwärtigen: Wir haben es uns so ausgesucht. Ob nun durch aktives Tun oder unterlassen. Wir haben gewählt. Doch wir können diese Situation auch jederzeit wieder abwählen.

Sprenger will keinesfalls verharmlosen und berücksichtigt sehr wohl, dass Entscheidungen komplex sein können, von Sachzwängen geleitet werden und Konsequenzen nicht immer absehbar sind.

Das Buch sagt Ihnen nicht, wie Sie seelische Probleme überwinden, sich anpassen und eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung bekommen. Es geht in diesem Buch viel eher darum, mit welchem Bewusstsein Sie Ihr Leben leben. Und darum, dass Sie sich jederzeit neu entschieden können, etwas anders zu machen.
 
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"Bleiben oder Gehen" publiziert am 30.09.2002

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Fusionen, Übernahmen und größere Umstrukturierungen sind für Führungskräfte und Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen eine existenzielle Bedrohung, denn die erhofften Synergieeffekte bedeuten meistens den Abbau von Arbeitsplätzen. Karrieren können innerhalb von Stunden enden - Jobs und Chancen neu entstehen!

In dieser Situation gilt es, mit klarem Kopf die Fakten zu analysieren. Welche Strategie steckt hiner der Fusion, welche Konsequenzen hat dies für den eigenen Job, wie lauten die Spielregeln der Stellenbesetzung? Wie kann man sich auf fundierter Basis zwischen "interner" und "externer" Option entscheiden?

"Bleiben oder Gehen" hilft, die Fragen zu beantworten, die sich den Betroffenen in diesem Zusammenhang stellen, z.B. wie man seine Chancen, im Unternehmen zu bleiben, verbessern kann, aber auch, wie man den eigenen Marktwert realistisch einschätzen und managen kann. In diesem Buch finden Sie handfeste Informationen zu Themen, die im "Fall des Falles" wichtig werden, etwa wie man sich auf das interne Stellenbesetzungsverfahren optimal vorbereitet, wie die Zusammenarbeit mit Headhuntern funktioniert und worauf es beim Aushandeln eines Aufhebungsvertrages ankommt.
 Winfried Berner ist Insider, das merkt man von der ersten Zeile an. Das Merkmal seiner Texte, die bei der "Umsetzungsberatung" im Web frei erhältlich sind, setzt sich in diesem Buch fort: Informativ auf den Punkt gebracht! Wer überrascht sein sollte, dass (auch) dieses Buch ihm/ihr nicht die individuelle Antwort auf die Eingangsfrage abnimmt, sollte weiter vergeblich auf dem Büchermarkt suchen.

Originell ist die eingangs vorgestellte Gebrauchsanweisung zur Handhabung des Buches in Abhängigkeit vom Betroffenheitsgrad des Lesers. Allerdings wäre ich dann der "Typ E", der Betriebsrat, der sich als Beteiligter analog "Typ D" rundum informieren möchte, um Kollegen qualifizierte Entscheidungshilfen geben zu können. Das Schlagwort "Ich-AG" wird in einem interessanten Zusammenhang erörtert: "Entscheiden Sie sich, die alleinige Führung und die volle Verantwortung für Ihre Ich-AG zu übernehmen".

Der Abschnitt zum Stellenbesetzungs-/Auswahlverfahren deckt die derzeit typischen Anforderungen an Führungskräfte ab. Existenziell wird es für Führungskräfte, diese v o r dem Auswahlverfahren zu kennen. Schließlich war der Autor Training Director bei Boston Consulting, einer Unternehmensberatung, die nach diesem Muster Fühungskräfte-Auswahlentscheidungen beeinflusst. Lesen Sie die Hinweise zur Gestaltung dieses Schauspiels heraus, der Profi verrät, was gern gesehen und gehört wird!

Der Autor beleuchtet die wesentlichen, entscheidungsrelevanten Facetten, lässt dabei die wichtigen emotionalen Faktoren der Beteiligten genausowenig außer Acht wie die knallharten Fakten enthumanisierter Fusionslogiken. Er gibt umfangreiche Entscheidungshilfen und stellt dem Leser die wirklich wichtigen Fragen. Tipps wie zum Beispiel die Checklisten zu Job-Auswahl und Aufhebungsvertrag sowie Hinweise zum Outplacement runden das Ganze ab.

Wie auch immer: Entscheiden müssen Sie selbst. Aber das ist nichts Neues.
 
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"Der Narr und das Management" publiziert am 22.09.2002

Text des Buchcovers auf der Rückseite Rezension des Buches
 
Der Narr kennt keine Unterschiede und Standesdünkel - ist er doch selbst ein Ausgestoßener, von der Gesellschaft Gemiedener, Gesetzloser, Unberührbarer. Er geht daher mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den König zu, um ihm als Hofnarr zu dienen, wie er zum Bauern geht, um Knecht zu werden. Aber beides nur für die Zeitspanne, die er für angemessen hält, denn der Narr liebt die Veränderung. Vielleicht führt er morgen einen Bauernaufstand gegen den König oder heiratet die Königstochter. Wer weiß.

Fritz Maywald entdeckt den Narren für das Management: Seine praktische Klugheit, seine Unerschrockenheit, seine Unabhängigkeit. Der Narr ist sowohl Symbol für die Lust an der Veränderung als auch für Kreativität und Engagement. Alles Eigenschaften, die für ein zukunftsorientiertes Management unerlässlich sind.

Fritz Maywald lebt in Wien. Er ist seit mehr als 15 Jahren als Unternehmensberater und Trainer tätig, derzeit mit den Schwerpunkten Prozessoptimierung und Veränderungsmanagement in einem der weltweit größten Beratungsunternehmen. Darüber hinaus arbeitet er als freischaffender Künstler.
 Ich habe mir angewöhnt, in die Umschlag-Innenseiten nicht nur meinen Namen zu schreiben, sondern auch ein Fazit: Das Buch hält, was es verspricht! Der Umschlag zeigt Tarot-Karten. Den Narren und den Manager als Hamster im Laufrad der Zeit. Erinnerungen an Charlie Chaplin werden wach. Moderne Zeiten. Der Sprung ins Heutige, die Transformation auf der Zeitskala gelingt. Fritz Maywald legt - ähnlich dem Kind im Manne - den Narren, die Figur des Mittelalters, heute in uns frei.

Wer zuerst glaubt, da habe wieder jemand eine neue Masche gefunden, Altbekanntes - populär verpackt - an den Leser zu bringen, hat recht und unrecht zugleich. Maywald erfindet nicht das Managen neu, sondern vielmehr die kritische Distanz zum eigenen Handeln. "Können Sie über sich selbst lachen?" möchte man fragen, um sofort zu reflektieren: "Nehme ich nicht selbst Vieles zu ernst?"

Bemerkenswert ist die Gabe, einfache Sachverhalte auch einfach zu skizzieren, was in Beraterkreisen eine besondere Gabe darstellen dürfte. Ein Buch zum Querlesen, zum Arbeiten, das in seinem inhaltlichen Umfang effiziente Methoden der Projektarbeit verständlicher nahe bringt, als es der Titel vermuten lässt, als es manch trockenes Fachbuch zu leisten vermag. Abgerundet wird das Werk durch die selbstgefertigten Illustrationen des Künstlers Maywald und die Buch- und Musikvorschläge.
 
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